Quer durch das Brett: Eine Einführung in den Schach Raum

Geschrieben von Megazard. Illustration von Matryoshkat und Cretacerus. Übersetzt von Lacus Clyne
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Illustration von Matryoshkat

Einführung

Wolltest du jemals auf einer Pokémon Seite Schach spielen? Dann bist du im Glück, denn beim Chess-Raum von Pokémon Showdown stehen schachorientierte Spiele und Diskussionen im Mittelpunkt! Es ist zwar nicht der aktivste Raum, doch du kannst dort eine Vielzahl von verschiedenen Formaten spielen und über klassische Strategien sprechen, die sogar älter als DPP OU sind.


Varianten

Es wird viel normales Schach gespielt, doch manchmal ist dieses einfach nicht interessant oder speziell genug. Andererseits kann es auch ganz schön verwirrend sein, wenn dich plötzlich jemand zu einer Partie Schach mit einem anderen Konzept wie "Chess960" herausfordert. Im Folgenden findest du die Schachvarianten, die im Chess-Raum am häufigsten gespielt werden. Gespielt wird dabei über den Schachserver Lichess.

Atomic

Atomic-Schach ist sehr beliebt für seine einzigartige Strategie und schnelle Spielzeit. Jedes Mal, wenn eine Figur gefangen genommen wird, werden alle Figuren in einem Radius von einem Feld durch eine nukleare Explosion zerstört. Die Bauern sind davon ausgenommen, und absorbieren den Schaden. Sobald sie auf der anderen Seite des Spielfeldes landen, werden sie zu einer Königin. Das führt zu einem tempogeladenen Spiel, in dem beide Seiten eher darauf ausgelegt sind, den gegnerischen König mit einer gut platzierten Gefangennahme zu eliminieren anstatt Schachmatt zu legen. Amateurspiele enden meist sehr schnell, da Atomic-Schach eine der etwas anspruchsvolleren Variationen des Schach ist. Jedoch kann man schnell dazulernen und defensive Strategien entwickeln, um den König zu beschützen und anschließend explosionsartig durch das gegnerische Königreich zu laufen.


King of the Hill

"King of the hill" ist eine Variante, die dem normalen Schach ziemlich ähnlich ist. Eigentlich befolgt es fast alle traditionellen Regeln, mit der einzigen Ausnahme, dass der Spieler, der seinen König in der Mitte von einem der vier quadratischen Felder setzt, gewinnt. Natürlich kann man unter dem Spiel auch mit einer aggressiven Attacke auf das normale Schachmatt gehen, jedoch wird ein Fehlschlag das spätere Spiel ziemlich drastisch beeinflussen. Sobald die Königinnen und andere Figuren aus dem Spiel genommen werden, kommt es zu einem Wettlauf der Könige, die auf die Mitte des Brettes zusteuern. Es liegt nun an dem Spieler, den König schnell ans Ziel zu bringen oder den Gegner effektiv zu stoppen. Dieses Spiel mag nicht allzu exotisch sein, wird aber zum Ende hin oft sehr spannend, wenn es darum geht, eines der quadratischen Felder zu erreichen.


Chess960

Auch bekannt als Fischer-Zufallsschach, benannt nach seinem weltberühmten Erfinder. "Chess960" ermutigt dich, außerhalb des Quadrats zu denken, indem es jede wichtige Figur per Zufall auf das Brett platziert. Die Startposition spielt eine zentrale Rolle in jedem regulären Schach-Spiel, und diese nicht zu kennen, verändert eine Menge an Taktik und Position, obwohl die meisten Strategien natürlich ähnlich aufgebaut sind. Es gibt extrem viele verschiedene Möglichkeiten und Kombinationen. Die einzige Regeln sind, dass beide Seiten identisch sein müssen wie im normalen Schach; außerdem müssen die Läufer auf verschiedenfarbigen Quadraten sein. "Chess960" wird meistens in Sets gespielt, da die Vielfältigkeit es oft frisch hält und somit ein Best-of-Three ideal ist.


Racing Kings

Die am seltensten gespielte Variante, und wahrscheinlich auch die einzigartigste unten den vielen Schach-Varianten. "Racing Kings" benötigt eine besondere Aufstellung, welche hier gesehen werden kann. Den Gegner Schach zu setzen, ist absolut verboten. Dieses Spiel ist darauf ausgelegt, den eigenen König zum achten Rang zu bewegen, statt auf Schachmatt zu gehen. Es mag dabei so aussehen, als hätte Weiß einen Vorteil, doch wenn beide Spieler es schaffen, ihren König zum achten Rang im selben Zug zu bewegen, endet das Spiel in einem Unentschieden. Das liegt daran, dass man den Gegner nicht Schach setzen kann. Racing Kings hat viele einzigartige Strategien, in denen man den König pseudo-beschützen kann und eine falsche Gefangennahme einer Figur zum Schach führt.


Chessmons

Da sich der Schach-Raum auf einer Pokémon-Seite befindet, ist es nur natürlich, dass jemand ein Schachspiel entwickelt hat, welches auf einem Pokémon-Konzept basiert. Die Regeln können hier gefunden werden, aber die Grundidee besteht darin, dass jedes Pokémon eines der sechs Schachfiguren repräsentiert. Ein Bauer muss ein Pokémon aus dem Little-Cup sein, während der Springer die letzte Evolutionsstufe des Bauerns darstellt. Der Läufer darf ein Pokémon des Tiers UU oder niedriger sein, und der Turm darf irgendein OU-Pokémon sein. Die Königin darf ein Pokémon aus dem Tier Ubers (Proto Pokémon eingeschlossen) sein, und der König muss eines der sieben pseudo-legendären Pokémon sein. Das Spiel endet, sobald der König besiegt wird, weswegen es wichtig ist, vorsichtig zu spielen und ihn bis zum Schluss aufzuheben. Es gibt kein offizielles Herausforderungsformat und die besten Strategien wurden wahrscheinlich auch noch nicht gefunden, doch eine gute Bauer-Springer Kombinationen stellt unter anderem Skallyk und Grypheldis dar, da Skallyk einen ungewöhnlich hohen Bulk für ein lower-tier Pokémon besitzt. Abra und Simsala sind auch eine gute Kombination, da Abra zumindest eine Rolle als Revenge Killer mit Fokusgurt übernehmen kann.


Puzzle

Der Schach Raum hat immer Puzzle im Raumintro bereit, die sich jede Woche ändern. Diese können simple Schachmatt-Puzzle oder auch komplexe Taktiken sein, wobei immer lebhaft um die beste Taktik diskutiert wird. Vergiss nicht, deinen Text dabei in Spoiler zu setzen, um anderen nicht den Spaß zu nehmen.


Room Owner Interviews

Für diesen Part waren Austin und PenQuin nett genug, mir einige Erfahrungen aus dem Schach Raum zu schildern.

Megazard Interview

Megazard

Wie habt ihr mit Schach angefangen?

Austin Interview

Austin

Ich hab mit Schach angefangen, als ich ungefähr acht war. Ich habe gesehn, wie es ein paar Freunde von mir in der Schule gespielt haben, und hab mich ziemlich schnell darin vertieft und versucht, sie in jedem Spiel zu schlagen.

PenQuin Interview

PenQuin

Naja, als ich noch ziemlich jung war, so um die 9 oder 10, hat mein Vater mir beigebracht, wie man Schach spielt. Meist hat er mir gezeigt, wie man die Figuren bewegt und jemanden Schach bzw. Schachmatt setzt. Ich hab dann ein paar Mal pro Woche mit ihm Schach gespielt. Das ist etwas, was wir immer nach dem Essen gemacht haben. Als ich dann endlich in der Mittelschule war, konnte ich dem Schach-Klub beitreten. Einmal pro Woche fand ein Schachturnier statt. Dafür habe ich immer mit meinem Vater trainiert. Letzten Endes hab ich da ein Mal, nach mehreren Niederlagen, gewonnen. Es war ein sehr spezieller Moment für mich, besonders weil die Schüler, die ich geschlagen habe, ein paar Jahre älter waren als ich. Danach hab ich Schach online und in Gemeinschaften gespielt, was ich immer noch tue.

Megazard Interview

Megazard

Ihr beide seid Autoritäten in vielen Räumen. Was macht den Schach-Raum so besonders?

Austin Interview

Austin

Was den Schach-Raum für mich so besonders macht, ist weniger, dass es der erste Raum war, wo ich meine Autorität bekommen habe, sondern liegt vielmehr daran, dass ich von Anfang an dabei war. Zu sehen, wie der Raum langsam heranreift, und dabei viele neue Menschen zu treffen, macht richtig Spaß und motiviert weiterhin meinen ganzen Tag.

PenQuin Interview

PenQuin

Der Schach-Raum ist für mich so besonders, weil es ein Platz ist, an den man sich immer zurückziehen und entspannen kann. Am Anfang war ich wirklich skeptisch, in den Raum einzutreten und meine Erfahrungen und Wissen zu teilen, bin dann aber trotzdem beigetreten und bereue es nicht. Alle sind so tolerant und hilfsbereit gegenüber den Spielern, die versuchen, besser zu werden. Ich hab mir hier eine Menge Freunde gemacht und plane, meine Freundschaften zu erweitern.

Megazard Interview

Megazard

Was waren eure besten Momente in diesem Raum?

Austin Interview

Austin

Mein persönlicher Lieblingsmoment war, als mir mein Rang vom Rauminhabers überreicht wurde. Die investierte Arbeit und Zeit hat sich endlich ausgezahlt, und ich war ziemlich dankbar, als ich ihn endlich erhielt.

PenQuin Interview

PenQuin

Hmm... ich könnte eines der vielen lustigen Momente erwähnen, aber mein absoluter Lieblingsmoment war wohl, als ich im Finale des Voice-Turniers gegen MFahim verloren habe. Ich war so schlecht wie immer, doch MFahim hat mir gesagt, was ich falsch gemacht habe und worauf ich in Zukunft achten sollte. Das ist auch, was mich motivierte, ein Teil des Raumes zu werden.

Megazard Interview

Megazard

Warum sind eure Usernamen so normal?

Austin Interview

Austin

Du hast am Anfang „langweilig“ gesagt, und ich werde die Frage deshalb auch dementsprechend beantworten. Mein Username ist so langweilig, weil ich verdammt schlecht bei Spitznamen bin und der einzige Name, den ich mir vorstellen könnte, ein Name wäre, den die meisten Menschen sowieso nicht verstünden.

PenQuin Interview

PenQuin

Ich hab bisher nicht vielen Leuten den Ursprung meines Namens genannt, aber ich kann es auch genauso gut allen erzählen. In der vierten Klasse hab ich meinen ersten Buchstabiertest zurückbekommen. Ich hatte 19 von 20 richtig buchstabiert. Ich war so glücklich, bis ich das falsch angestrichene Wort sah. Danach bin ich zu meinem Lehrer gegangen und habe ihn gefragt wie man das Wort „Penguin“ buchstabiert. Sie war ziemlich irritiert, und sprach es aus: „P E N Q U I N“. Ich fand das ziemlich witzig und zeigte ihr das Wörterbuch. Am Ende hat sie sogar bei mir zu Hause angerufen, aber mein Vater fand das ganze auch ziemlich witzig. Ich habe keinen Ärger oder so bekommen und das Wort „Penquin“ wurde ein Insider in meiner Familie und unter Freunden. Das ist der Grund, warum ich den Namen PenQuin benutze.

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